Altcoins Talks - Cryptocurrency Forum

Local => Kryptowährung Forum => Presse => Topic started by: Nona Asbahi on September 12, 2018, 04:29:16 AM

Title: Anleger müssen für Fehlspekulation mit Bitcoin bluten
Post by: Nona Asbahi on September 12, 2018, 04:29:16 AM
Ein unbelehrbarer Händler hat an der Hongkonger Krypto-Börse einen immensen Verlust verursacht. Nun müssen andere Händler dafür gerade stehen.


Die Krypto-Anlage Bitcoin ist umstritten. Für einige ist sie die Zukunft, andere misstrauen ihr zutiefst als Spekulationsblase ohne Substanz. Ein jüngster Fall von Fehlspekulation in Hongkong dürfte Wasser auf die Mühlen der Bitcoin-Skeptiker sein.

Ein ungenannter Händler von Terminkontrakten an der dortigen Börse OKEx soll zuletzt nicht in der Lage gewesen sein, massive Verluste zu decken, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Für 416 Millionen Dollar soll der Händler Bitcoin auf Termin gekauft haben. Die OKEx hatte am vergangenen Dienstag die Position liquidieren wollte, doch sie war nicht in der Lage, den Fehlbetrag des Händlers zu decken.

Unwilliger Anleger
Die OKEx hat aber für solche Fälle vorgesehen, dass die Verluste auf die Händler von Terminkontrakten umgelegt werden, die gegenläufige Positionen und in diesen nicht-realisierte Gewinne haben, in diesem Fall also Leerverkaufspositionen. Dies könnte die OKEx-Händler in dieser Woche etwa 18 Prozent ihrer Gewinne kosten. Die Börse hat nach eigenem Bekunden 2500 Bitcoins, im Wert von etwa 18 Millionen Dollar, in einen Versicherungsfonds eingebracht, um die Auswirkungen auf die Kunden zu minimieren. Die OKEx ist derzeit die zweitgrößte Krypto-Börse der Welt.

Solche Verfahren werden Clawbacks genannt und sich nicht unüblich. Das Ausmaß des Debakels ist es schon. Es zeigt, welche immensen Risiken eine rudimentäre Risiken für alle Marktteilnehmer birgt – nicht nur für unmittelbar Betroffene. Bisher waren es vor allem Hacker-Angriffe und Marktmanipulationen, nun also kommt es zu einer Sozialisierung von Verlusten.

Man habe den Händler mehrfach gebeten, die Positionen teilweise zu schließen, um die allgemeinen Marktrisiken zu reduzieren, heißt es von der OKEx. Doch der Kunde habe sich geweigert zu kooperieren, so dass man das Konto zunächst eingefroren habe, um es nach einem weiteren Rutsch des Bitcoin-Preises aufzulösen.


Künftig will die OKEx nicht nur höhere Margen verlangen, sondern auch mit größeren Handelsvolumina steigende Margen, so dass die Hebel mit der Größe der Position sinken sollen. Auch sollen Kontoschließungen künftig sukzessive erfolgen und die Versicherungseinrichtung früher zur Anwendung kommen. Der Bitcoin-Preis fiel am Morgen um fast 400 Dollar oder 5 Prozent und bröckelte den Tag über weiter. Mit zuletzt 6929 Dollar notiert die Krypto-Anlage 6,6 Prozent im Minus.


Quelle:faz.net